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Prof. Dr. Holger Fleischer, Dipl.-Kfm., LL.M.
Zur ergänzenden Anwendung von Aktienrecht auf die GmbH 673
Der Beitrag untersucht, welche aktienrechtlichen Vorschriften zur Lückenschließung im GmbH-Recht Anwendung finden. Er zeigt auf, in welchen Sachbereichen Rechtsprechung und Rechtslehre auf aktienrechtliche Regelungen zurückgreifen. Außerdem erörtert er, auf welchen methodischen Wegen (Analogie, Teilanalogie, Leitbild, allgemeiner Rechtsgrundsatz, Ausstrahlungswirkung) dies geschieht.
Prof. Dr. Holger Fleischer, Dipl.-Kfm., LL.M. ist Direktor des Instituts für Handels- und Wirtschaftsrecht der Universität Bonn.
Oliver Peters
Ressortverteilung zwischen GmbH-Geschäftsführern und ihre Folgen 682
Zahlreiche GmbHs werden von mehreren Geschäftsführern geleitet. Eine Ressortverteilung zwischen den Geschäftsführern kann dabei zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Die Gesellschaften sind bei der Wahl des Weges, der Form und der Ausgestaltung einer Ressortverteilung weitgehend frei. Die Auswahl zwischen den entsprechenden Alternativen sollte jedoch von einzelfallbezogenen Faktoren abhängig gemacht werden. Vielen Geschäftsführern und Gesellschaften sind allerdings die Folgen einer Ressortverteilung nicht bewusst. Trotz Ressortverteilung bleiben sämtliche Geschäftsführer für die Geschäftsführung im Ganzen verantwortlich (sog. Gesamtverantwortung). Als Folge der Gesamtverantwortung müssen Geschäftsführer die ressortzuständigen Mitgeschäftsführer überwachen. Hierbei stehen ihnen umfangreiche Informationsrechte zur Verfügung. Ggf. sind Geschäftsführer sogar verpflichtet, Maßnahmen in das Gesamtgremium zurückzuholen (sog. Rückholpflicht). Ressortunzuständige Geschäftsführer können daneben auch von einem Widerspruchsrecht Gebrauch machen, wobei in Ausnahmefällen sogar eine Pflicht zum Widersprechen besteht. Bei bedeutenden Maßnahmen gibt es, abgesehen von etwaigen Zuständigkeiten der Gesellschafter, trotz Ressortverteilung eine Zuständigkeit des Gesamtgremiums der Geschäftsführer. Bei der Erfüllung ihrer Pflichten haften die Geschäftsführer ausschließlich für eigenes Verschulden. Ein Verschulden von Mitgeschäftsführern wird nicht zugerechnet. Dies hat zur Folge, dass grundsätzlich allein die ressortzuständigen Geschäftsführer für pflichtwidrige Maßnahmen und die Mitgeschäftsführer lediglich für die Erfüllung von Überwachungspflichten und damit verbundenen Rückhol- und Widerspruchspflichten straf- und zivilrechtlich verantwortlich sind.
Oliver Peters ist Rechtsanwalt in der RB Reiserer Biesinger Rechtsanwaltsgesellschaft mbH in Heidelberg.
Dr. Werner Renaud / Dr. Oliver Heinsen
Die Vertretungsbefugnis des Prokuristen für Anmeldungen zum Handelsregister bei einer GmbH und einer GmbH & Co. KG 687
Nach der von der Rechtsprechung und einem großen Teil der Literatur vertretenen Auffassung kann ein Prokurist an Handelsregisteranmeldungen nur mitwirken, wenn die Handelsregisteranmeldung nicht die Gesellschaft betrifft, für die er Prokura hat, sondern eine andere Gesellschaft, an der die die Prokura erteilende Gesellschaft ihrerseits als Gesellschafterin beteiligt ist. Begründet wird diese Auffassung damit, dass Registeranmeldungen Grundlagenentscheidungen seien, die dem Unternehmensinhaber bzw. den gesetzlichen Vertretern vorbehalten bleiben müssten. Die Autoren weisen nach, dass die Handelsregisteranmeldung ein Vollzugsvorgang ist, der nicht den Grundlagengeschäften zugeordnet werden kann, so dass die Prokura grundsätzlich zu Handelsregisteranmeldungen berechtigt.
Dr. Werner Renaud ist Rechtsanwalt und Notar sowie Partner der Kanzlei Bongen, Renaud & Partner Rechtsanwälte Notare Patentanwälte in Stuttgart/Frankfurt a. M.; Dr. Oliver Heinsen ist Rechtsanwalt und freier Mitarbeiter der Anwaltskanzlei Jäger & Collegen in Ludwigsburg.
Achim Fey / Wolfgang Neyer
Kriterien der schädlichen Betriebsvermögenszuführung gemäß § 8 Abs. 4 KStG auch nach der Unternehmensteuerreform zu beachten. Bestandsaufnahme nach den BFH-Urteilen vom 5.6.2007 -- I R 106/05 und I R 9/06 693
Mit zwei Urteilen vom 5.6.2007 (GmbHR 2007, 1161 u. 2008, 48) hat der BFH einmal mehr zur Auslegung des § 8 Abs. 4 KStG hinsichtlich des Kriteriums der schädlichen Zuführung von Betriebsvermögen Stellung genommen. In seiner Pressemitteilung Nr. 87/07 v. 26.9.2007 "bestätigt [der BFH] damit seine schon bisherige, enge Sichtweise und widerspricht der in diesem Punkt großzügigeren Verwaltungspraxis." Dieser Beitrag unternimmt den Versuch einer Bestandsaufnahme von Rechtsprechung und Verwaltungsmeinung zu diesem Problembereich des Steuerrechts.
Dipl.-Kfm. Achim Fey ist als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Dipl.-Volksw. Wolfgang Neyer ist als Steuerberater tätig, beide in Frankfurt a. M.
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GmbH-Beratung
Dr. Bernhard Janssen
Jahresabschluss 2007: Letzte Chance für steuerwirksame Teilwertabschreibung auf Gesellschafterdarlehen 699
Die Jahresabschlüsse 2007 sind jetzt in Arbeit. In der Flut der aktuellen und geplanten Änderungsvorschriften ist dabei eine kleine Änderung bezüglich der Teilwertabschreibungen für Gesellschafterdarlehen fast untergegangen. Ist eine Kapitalgesellschaft Gesellschafter einer anderen Kapitalgesellschaft, können Gesellschafterdarlehen ab 1.1.2008 gar nicht mehr steuerwirksam abgeschrieben werden; ist der Gesellschafter eine natürliche Person, ist der Abzug ab 2009 nicht mehr möglich. Daher sollte die letzte Chance zur steuerwirksamen Teilwertabschreibung im Jahresabschluss 2007 bzw. 2008 ggf. nicht verpaßt werden.
Dipl.-Finw. Dr. Bernhard Janssen ist Rechtsanwalt, Steuerberater und Fachanwalt für Steuerrecht in der ETL SteuerRecht GmbH, Berlin.
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Rechtsprechung
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Haftung
des Geschäftsführers:
Legitimationsermächtigung zur Stimmrechtsausübung
und Anforderungen an faktische Geschäftsführerstellung nach Abberufung
(BGH
v. 11.2.2008 -- II ZR 291/06) 702
Gesellschafter:
Anwendung der Grundsätze der Durchgriffshaftung bei einem "faktischen
Gesellschafter"
(KG Berlin v. 4.12.2007 -- 7 U 77/07) 703
Gesellschafter:
Keine Unterbilanzhaftung nach Reaktivierung eines GmbH-Mantels in Altfällen
vor 2003
(OLG Köln v. 20.12.2007 -- 18 U 172/06 [LS]) 704
Firma:
Eintragung eines Haftungsausschlusses bei Fortführung von Einzelunternehmen
durch eine GmbH
(OLG München v. 30.4.2008 -- 31 Wx 41/08) 705
Firma:
Nicht aussprechbare Buchstabenkombination bei Bildung einer Firma
(OLG
Hamm v. 11.12.2007 -- 15 W 85/07 [LS]) 707
Anmeldung:
Keine Anmeldepflicht einer englischen Limited als Zweigniederlassung bei
Eintragung lediglich als Komplementärin einer deutschen KG (Ltd. & Co. KG)
(OLG Frankfurt a. M. v. 24.4.2008 -- 20 W 425/07) 707
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Auslandsbeteiligung:
Berücksichtigung von Verlusten aus einer in einem anderen Mitgliedstaat
belegenen Betriebsstätte
(EuGH v. 15.5.2008 -- Rs. C-414/06 -- Lidl Belgium
GmbH & Co. KG) 709
Der GmbHR-Kommentar
von Dr. Helmut Rehm
/ Jürgen Nagler 713
Doppelbesteuerung:
Vorrang abkommensrechtlicher Missbrauchsvermeidungsvorschriften bei der
Erstattung von Kapitalertragsteuern nach dem DBA-Schweiz 1971/1992
(BFH v.
19.12.2007 -- I R 21/07 [LS]) 714
Volltext
Grunderwerbsteuer:
Keine
Begünstigung einer Anteilsvereinigung in der Person einer Gesamthand -- kein Verstoß
gegen Gemeinschaftsrecht
(BFH v. 2.4.2008 -- II R 53/06) 715
Der
GmbHR-Kommentar
von
Dr. Tobias Klass 717
Gesellschafter:
Keine nachträglichen Anschaffungskosten bei Bürgschaftsübernahme für mittelbare
Beteiligung und verdeckte Einlage in Form einer Bürgschaft
(BFH v. 4.3.2008
-- IX R 78/06) 719
Gesellschafter:
Nichtgeltendmachen
eines Aufwendungsersatzanspruchs in der Krise als darlehensähnliche Kreditierung
(BFH v. 4.3.2008 -- IX R 80/06) 721
Ansparrücklage:
Erfüllung der Verbleibensvoraussetzungen bei Betriebsaufspaltung mit lediglich
mittelbarer personeller Verflechtung
(BFH v. 29.11.2007 -- IV R 82/05) 722
Umsatzsteuer:
Entgeltliche Leistungen im Verhältnis zwischen GmbH und Gesellschafter
aufgrund Vergütungssystems
(BFH v. 5.12.2007 -- V R 60/05) 725
Verwaltungsanweisung Zum Seitenstart
Gewerbesteuer:
Vortragsfähiger Gewerbeverlust bei doppelstöckigen Personengesellschaften
-- Anwachsung einer Tochterpersonengesellschaft auf die Mutterpersonengesellschaft
(OFD Münster v. 28.5.2008 -- Kurzinfo GewSt. Nr. 002/2008) 728
Einlage:
Steuerliches Einlagekonto bei Betrieben gewerblicher Art -- Einlagen zur
Verlustabdeckung unter Geltung des Anrechnungsverfahrens
(OFD Münster v. 5.6.2008
-- Kurzinfo KSt. Nr. 005/2008) 728
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IM BLICKPUNKT
Thomas Wachter , München
Europäisches Gesellschaftsrecht: Zulässigkeit der grenzüberschreitenden Verlegung des Verwaltungssitzes R 193
Unternehmensrecht
Rat der EU-Justizminister verabschiedet Rom I-Verordnung zum internationalen Vertragsrecht R 197
Anwendung von Eigenkapitalersatzregeln im Konzern R 197
Ende einer eigenkapitalersetzenden Gebrauchsüberlassung bei Insolvenz des vermietenden Gesellschafters R 197
Erkundungspflicht des Notars bezüglich evtl. Vorauszahlungen bei Beurkundung eines Kapitalerhöhungsbeschlusses R 197
Limited als Komplementärin einer deutschen KG muss nicht ins Handelsregister eingetragen werden R 198
Beschränkung der Nachtragsliquidation bei Bestehen steuerrechtliche Pflichten der GmbH R 198
Steuer- & Bilanzrecht
Einbringungsvorgänge in eine vermögensverwaltende Personengesellschaft R 198
Gewerbesteuerpflicht der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften im Sonderbetriebsvermögen II R 198
Gewerbesteuerpflicht von Freiberufler-Sozietäten bei Zwischenschaltung von Kapitalgesellschaften R 199
Bilanzsteuerrecht: Nachträgliche Bildung von Rückstellungen R 199
Zeitfenster für Gestaltungen nach altem Erbschaftsteuerrecht weiter offen R 200
Änderung von § 8b KStG für sog. Streubesitzanteile durch das Jahressteuergesetz 2009 verschoben R 200
Arbeits- & Sozialrecht
Ausspruch einer Kündigung bei Entzug einer betrieblichen Fahrerlaubnis R 200
Wechsel des Arbeitsgebers in eine sog. Mitgliedschaft "ohne Tarifbindung" R 200
Insolvenzgeld-Umlage ist rechtlich nicht zu beanstanden R 202
Gelegentliche Flugaufträge übernehmende Piloten sind nicht sozialversicherungspflichtig R 202
Europa-Praxis
Empfehlung der EU-Kommission zur Beschränkung der Abschlussprüferhaftung R 203
EU-Kommission, Deutschland und das EuGH-Urteil über VW-Gesetz R 203
Verstoß von EU-Mitgliedstaaten gegen EU-Vorschriften über grenzüberschreitende Verschmelzungen R 204
Beschränkungen für die Errichtung von Handelsflächen in Spanien als Verstoß gegen die Niederlassungsfreiheit R 204
Konsultation zur Überarbeitung der Beschlüsse über aufsichtsbehördliche Ausschüsse im Bereich der Finanzdienstleistungen R 204
Mitglieder für neue Expertengruppe "Finanzwissen" gesucht R 204
Offizielle Eröffnung der Europäischen Agentur für chemische Stoffe (ECHA) R 205
Wirtschafts-Praxis
Zahlungsverhalten in Deutschland im Frühjahr 2008 R 205
Geschäftsführer-Demografie 2008 R 206
Zeitschriftenspiegel R 206